Welche Schmerzmittel Sie bei Kindern anwenden können und wann Alternativen sinnvoll sind

Wer kennt das nicht? So sehr wir uns auch um die Gesundheit und Unversehrtheit unserer Kleinen kümmern, werden sie doch hin und wieder von lästigen Viren und Bakterien heimgesucht, verletzen sich beim Toben oder leiden zum Beispiel unter entwicklungs- und wachstumsbedingten Schmerzen.

Damit wir diese Schmerzen bestmöglich behandeln können, erhalten Sie hier hilfreiche Tipps zu Medikamenten aus der Apotheke und bewährten Hausmitteln.

Grundsätzlich ist es wichtig, sich sein Kind gut anzuschauen. Hat mein Kind Schmerzen? Hat es Fieber? Welche sonstigen Symptome liegen vor?

Wann sollten Sie ärztlichen Rat aufsuchen?

Immer bei hohem Fieber, wenn das Kind apathisch wirkt, das Fieber sich nicht senken lässt oder schnell ansteigt, immer behandelnde Mediziner:innen aufsuchen.
Babys unter drei Monaten sollten kein Fieber haben. Wenn sie dann erstmalig einen Infekt durchmachen oder Sie sich unsicher sind, ob es sich um einen gewöhnlichen Infekt handelt, wenn das Kind nicht isst oder trinkt, offensichtlich starke Schmerzen oder Atembeschwerden hat, sollten Sie unbedingt Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin konsultieren. Besser einmal zu viel, als zu wenig.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!

Die richtige Dosierung von Arzneimitteln bei Kindern hängt nicht allein vom Alter ab. Vielmehr spielen Körpergewicht, Größe und der Stand der Entwicklung eine Rolle. Das Verhältnis von Körperflüssigkeit zu Körperfett und die Enzymausstattung unterscheiden sich so stark von denen der Erwachsenen, dass eine einfache Umrechnung der Dosierungen und Intervalle nicht möglich ist. Lassen Sie sich von ärztlichem Fachpersonal oder in Ihrer Apotheke beraten.

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Welche Wirkstoffe stehen zur Behandlung von Schmerzen bei Kindern zur Verfügung?

Grundsätzlich stehen im freiverkäuflichen Sortiment der Apotheke zwei bewährte Wirkstoffe zur Behandlung von Schmerzen bei Kindern zur Verfügung.
Paracetamol und Ibuprofen.

Beide sind in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen, von der Tablette, über Säfte bis hin zu Zäpfchen erhältlich. Zäpfchen bieten sich bei Säuglingen und Kleinkindern an. Sie dürfen nicht zu tief eingeführt werden, sollten aber auch nicht zu leicht ausgeschieden werden.
Säfte sind Geschmacksache! Daher bieten einige Hersteller verschiedene kinderfreundliche Geschmacksrichtungen an, damit die Medizin nicht verweigert wird. Ältere Kinder können bereits Tabletten einnehmen. Angenehm in der Einnahme sind vor allem Lutsch- oder Braustabletten.

Paracetamol wirkt zuverlässig gegen Fieber und leichte bis mäßig starke Schmerzen. Die individuellen Dosierungsempfehlungen sind zu beachten! Das Ibuprofen hat zusätzlich noch eine entzündungshemmende Wirkung und wird daher auch bei Zahnschmerzen, Prellungen und anderen stumpfen Verletzungen eingesetzt.

Ibuprofen sollte nicht auf nüchternen Magen gegeben werden. Außerdem ist es wichtig, dass Ihr Kind viel trinkt, um die Ausscheidung über die Nieren zu fördern.
Die beiden Schmerzmittel sind bei hohem Fieber auch in Kombination zu verwenden. Dazu sollten Sie sich jedoch vorab ärztlichen Rat einholen.

Welche Alternativen gibt es neben den klassischen Wirkstoffen?

Neben den klassischen Schmerzmitteln aus der Schulmedizin stehen auch pflanzliche, homöopathische und anthroposophische Arzneimittel zur Verfügung, die bei Kindern gute Wirkung zeigen. Außerdem gibt es eine Reihe hilfreicher Hausmittel zur Unterstützung der Genesung.

In dieser Tabelle finden Sie Mittel und Tipps, damit Ihr Kind bald wieder unbeschwert lachen kann.

Mittel und Tipps: Was hilft, damit es Ihrem Kind bald wieder besser geht?

Symptome

Aus der Apotheke

Hausmittel

Bitte beachten!

Fieber und Schmerzen

  • Wadenwickel: (nur bei warmen Füßen und Waden anwenden): Handtuch mit lauwarmen Wasser (2-5°C unter der Körpertemperatur) tränken, auswringen und um die Wade wickeln, mit trockenem Tuch um- hüllen und das Kind gut zudecken. Nach 15 Minuten abnehmen.
  • Bei erstmaligem Auftreten von Fieberkrämpfen, Zuckungen oder Bewusstlosigkeit, den Rettungsdienst rufen! 112 wählen

  • Paracetamol und Ibuprofen nicht ohne ärztlichen Rat kombinieren und Einnahmeabstände einhalten

  • auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten

Halsschmerzen

  • WALA Belladonna Globuli velati neo-angin® junior Halsschmerzsaft

    Paracetamol oder Ibuprofen in altersgerechter Dosierung

  • 1 TL Honig zum Lutschen geben (für Kinder ab 1 Jahr)
  • Bei hohem Fieber, geschwollenen, roten oder belegten Mandeln Beschwerden ärztlich abklären lassen

Ohrenschmerzen

  • Ibuprofen in altersgerechter Dosierung und verschiedenen Darreichungsformen
  • Abschwellende Nasentropfen/-spray
  • WALA Aconit Ohrentropfen
  • Zwiebelsäckchen:
    Zwiebelstreifen in eine dünne Baumwollsocke füllen, in einen Gefrierbeutel legen, mit einer Wärmflasche erwärmen, die Socke dann ohne Tüte 1⁄2 Stunde mit HIlfe eines Stirnbands am schmerzenden Ohr fixieren

  • Abschwellende Nasentrofen/-sprays belüften den Gehörgang
  • Bei starken Schmerzen und hohem Fieber ärztlichen Rat einholen
  • Ohrentropfen nur bei intaktem Trommelfell anwenden

Zahnungsschmerzen

  • Paracetamol bei stärkeren Schmerzen
  • Dentinox®-Gel N Zahnungshilfe
  • Osanit® Zahnungskügelchen
  • Viburcol® N Zäpfchen
  • Massage des Zahnfleischs im Mund mit einem gekühlten Beißring, äußerlich mit Zahn-Öl (Bahnhofsapotheke Kempten)
  • Jedes Kind reagiert anders beim Zahnen. Es können auch Fieber, Schlaf- und Verdauungsprobleme damit zusammenhängen

Bauchschmerzen

  • Lefax® Pump-Liquid Suspension

  • WALA Carum Carvi Zäpfchen
  • Bei Krämpfen WALA Nicotiana Comp Globuli
  • Bei allgemeinem Unwohlsein WALA Gentiana Magen Globuli velati
  • Bauchmassage im Uhrzeigersinn mit Fenchel-Kümmel-Öl für Kinder (Bahnhofapotheke Kempten)
  • Wärmflasche oder Körnerkissen auf den Bauch legen
  • Kinder die unter Blähungen leiden fühlen sich oft im Fliegergriff wohl
  • Bei anhaltenden, un- klaren Beschwerden ärztlichen Rat

Laden Sie unsere Tabelle zum Thema "Schmerzmittel für Kinder" hier herunter: